Barrierefreie Badplanung ist längst kein Nischenthema mehr. Was früher vor allem mit Pflegebedürftigkeit oder hohem Alter verbunden wurde, ist heute Ausdruck von Komfort, Sicherheit und vorausschauender Planung. Ein barrierefreies Bad ist nicht nur eine Investition in die Zukunft, sondern bietet allen Generationen Vorteile: mehr Bewegungsfreiheit, flexible Nutzungsmöglichkeiten und modernes Design.
Barrierefreiheit als Gewinn für alle
Barrierefreie Bäder erhöhen die Lebensqualität in unterschiedlichen Lebenssituationen. Sie bieten Sicherheit und Selbstständigkeit für Menschen mit Einschränkungen, schaffen großzügige Bewegungsflächen für Familien und überzeugen junge Nutzerinnen und Nutzer durch klare Strukturen, intuitive Bedienbarkeit und modernes Design.
Wichtige Aspekte der barrierefreien Badplanung
Damit ein Bad wirklich barrierefrei wird, sollten Planerinnen und Planer mehrere Faktoren frühzeitig berücksichtigen. Großzügige Bewegungsflächen erleichtern die Nutzung mit Rollstühlen oder Gehhilfen. Farb- und Haptikkontraste verbessern Orientierung und Sicherheit. Optimale Einbauhöhen sorgen dafür, dass Armaturen, Waschtische und Ablagen gut erreichbar sind. Stufenlose Duschen und sichere Einstiege in Badewannen minimieren Unfallrisiken. Und eine gute Beleuchtung sowie eine angenehme Akustik tragen zum Wohlbefinden bei.




Von der Entwurfs- bis zur Detailplanung
Schon in der Entwurfsphase lohnt es sich, diese Anforderungen einzuplanen. Digitale Werkzeuge wie Palette Home helfen dabei: Ein realistischer Rollstuhl als 3D-Objekt ermöglicht, Bewegungsflächen zu prüfen und Szenarien durchzuspielen. Über den Rollstuhl-Modus lässt sich die Badplanung sogar virtuell aus der Perspektive einer Person im Rollstuhl erleben. Kataloge mit Artikeln für barrierefreie Bäder können direkt in die Planung integriert werden, um ein realitätsnahes Raumgefühl zu schaffen.

Auf dieser Grundlage erfolgt die Detailplanung in der 3D-Software Palette CAD, die eine umfangreiche, regelmäßig aktualisierte Objektbibliothek mit barrierefreien Produkten und Elementen verschiedener Hersteller bereithält.

Musterbäder und Expertise – „Badkomfort für Generationen“
Für den Bereich der ambulanten Pflege hat der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) gemeinsam mit Pflegekräften, Betroffenen, Wohnberatern, Architekten und Handwerkern ein bauliches Anforderungsprofil für pflegegerechte Bäder entwickelt. Daraus entstanden unter dem Titel Badkomfort für Generationen Planungskonzepte, die als Musterbäder als schmales Schlauch-Bad und als Quadrat-Bad vorliegen. Diese Konzepte stehen auf der Website des ZVSHK kostenfrei als offene Planungsdateien zur Verfügung. Handwerks- und Großhandelsbetriebe können die Dateien, Stammdaten und Maßskizzen herunterladen und in Palette CAD übertragen. Sie dienen als praxisnahe, erprobte Grundlage für die Planung pflegegerechter Bäder im ambulanten Bereich.
Fazit – Barrierefreiheit als wichtiger Bestandteil moderner Badplanung
Barrierefreie Badplanung schafft zukunftsfähige, intuitiv nutzbare Räume, die sich an unterschiedliche Lebenssituationen anpassen lassen. Digitale Planungswerkzeuge und praxisbewährte Musterlösungen unterstützen Fachbetriebe dabei, diese Anforderungen systematisch umzusetzen und hochwertige Bäder für verschiedene Bedürfnisse zu realisieren.