In der modernen Schreinerei sind Präzision, Übersicht und Effizienz entscheidend – nicht nur in der Planung, sondern auch in der Fertigung. Ein einfaches Mittel mit großer Wirkung: Barcode-Etiketten auf Werkstücken. Sie ermöglichen eine durchgängige, digital unterstützte Produktion vom Zuschnitt bis zur Auslieferung. In diesem Beitrag zeigen wir dir 4 kompakte, praxisnahe Einsatzmöglichkeiten für Barcode-Etiketten in der Fertigung.

1. Werkstückidentifikation

Jedes Bauteil wird mit einem eindeutigen Barcode-Etikett versehen – meist basierend auf der Auftrags- und Positionsnummer. Mit einem Scan ist sofort erkennbar:

  • Zu welchem Kunden, Projekt oder Möbelstück das Teil gehört,
  • welche Bearbeitungsschritte es durchlaufen muss, 
  • wie es geprüft und verpackt werden soll. 

Vorteil: Verwechslungen – besonders bei vielen ähnlichen Teilen – werden zuverlässig ausgeschlossen.

2. Arbeitsanweisungen & Maschinensteuerung

Ein Barcode am Werkstück ist der Schlüssel zu einem digitalen Fertigungsprozess: Durch einen Scan am Arbeitsplatz oder Maschinenbedienfeld können automatisch:

  • CNC-Bearbeitungsprogramme geladen werden, z. B. von Nesting-Anlagen oder Kantenanleimmaschinen,
  • technische Zeichnungen angezeigt werden (als PDF oder 3D-Modell),
  • Hinweise zur Oberflächenbehandlung oder Montage eingeblendet werden.

Besonders leistungsfähig wird dieses System in Kombination mit modernen Maschinen, die eine Barcode-gesteuerte Programmwahl unterstützen:

  • Der Scan aktiviert direkt das richtige Programm,
  • alle relevanten Maße, Positionen und Werkzeugeinstellungen werden automatisch übernommen.

Vorteile: Durchgängige Arbeitsweise, minimierte Bedienfehler, verkürzte Rüstzeiten – und immer die richtigen Daten am richtigen Ort.

In der Praxis: Sieh dir hier ein Beispiel der Schreinerei Ehle an. Der Betrieb setzt in der Fertigung bereits auf Barcode-Etiketten für eine effiziente Fertigung.

3. Nachproduktion

Geht ein Bauteil in der Fertigung zu Bruch oder weist es einen Fehler auf, hilft der Barcode bei der schnellen Zuordnung:

  • Ein Scan identifiziert das Teil eindeutig,
  • direkt im Anschluss kann ein Nachproduktionsauftrag automatisch und das passende CNC-Programm sofort geladen werden.

Vorteil: Reibungslose Nacharbeit – ohne langes Suchen, ohne manuelle Eingaben

4. Kommissionierung & Versand

Barcode-Etiketten bieten auch am Ende des Fertigungsprozesses klare Vorteile:

  • Sie erleichtern die Zusammenstellung aller Bauteile für ein Möbelstück oder Projekt,
  • ermöglichen einen Scan-basierten Versandcheck (Checkliste als Prüfinstrument).

Vorteil: Transparente Übergabe – weniger Fehlteile beim Kunden, mehr Zufriedenheit.

Fazit: Kleine Etiketten, großer Effekt

Barcode-Etiketten sind ein echter Effizienz-Booster in der Fertigung – und gerade für digital orientierte Schreinereien ein logischer Schritt in Richtung durchgängiger Prozesskette. In Kombination mit CAD/CAM-Systemen wie Palette CAD lassen sich Bauteildaten direkt in die Fertigung übertragen und per Scan exakt aufrufen – von der Planung bis zum fertigen Möbelstück.