Umsonst geplant? In vielen Handwerksbetrieben, von Schreinereien bis hin zu SHK-Betrieben, ist die Frage nach der Verrechnung von Planungskosten ein viel diskutiertes Thema. Oft gehen Kundinnen und Kunden davon aus, dass die Planung bis zur Auftragsvergabe kostenlos ist. Doch eine professionelle Planung ist eine geldwerte Leistung. Dieser Ratgeber bietet dir als Handwerksbetrieb Orientierung, wie du Planungskosten transparent und fair in Rechnung stellen kannst.

Kommuniziere klar und offen mit deinen Kunden

Eine klare und offene Kommunikation mit den Kunden ist der Schlüssel, um Planungskosten erfolgreich zu verrechnen. Vielen Kundinnen und Kunden ist nicht bewusst, wie viel Zeit, Arbeit und Fachwissen in die Erstellung eines Angebots oder in die Planung eines Projekts fließen.

Beispielsweise beinhalten Planungsarbeiten oft die Maßermittlung, die Erstellung von CAD-Planungen, komplexe Konstruktionszeichnungen oder die Koordination mit anderen Gewerken. Diese Leistungen sind individuell und erfordern einen hohen Aufwand. Sobald Kundinnen und Kunden den Mehrwert dieser Vorarbeiten verstehen, sind sie in der Regel auch bereit, dafür zu bezahlen.

4 Tipps zur Verrechnung deiner Planungskosten

  1. Klare Abmachungen vorab treffen: Es ist entscheidend, den Zeitpunkt festzulegen, ab dem Planungskosten entstehen. Kommuniziere frühzeitig, dass bestimmte Planungsleistungen ab einer bestimmten Stufe kostenpflichtig sind. Dadurch schaffst du Transparenz und vermeidest spätere Konflikte.
  2. Schutz vor unerwünschter Weitergabe: Leider gibt es Kunden, die kostenlos erstellte Pläne nutzen, um den Auftrag an einen Mitbewerber zu vergeben. Um dies zu vermeiden, kannst du deine Pläne mit einem entsprechenden Vermerk versehen oder eine Schutzgebühr erheben, die bei Auftragserteilung verrechnet wird.
  3. Pauschalbeträge für Planung: Eine gängige Methode ist, für die Planung einen Pauschalbetrag festzulegen. Diese Kosten kannst du bei Bedarf bei einer Auftragsvergabe gutschreiben oder als eigenständige Position im Gesamtangebot ausweisen. Der Vorteil: Der Kunde weiß von Anfang an, welche Kosten auf ihn zukommen, und du sicherst dir eine angemessene Vergütung für deine Arbeit.
  4. Detaillierte Aufschlüsselung der Leistungen: Eine detaillierte Dokumentation aller Planungsarbeiten hilft, den Aufwand für den Kunden greifbar zu machen. So kannst du Änderungswünsche oder Nachbesserungen transparent in Rechnung stellen, insbesondere wenn diese den ursprünglich vereinbarten Rahmen überschreiten.

Fazit: Sorge für eine faire Vergütung deiner Arbeit

Ob und wie du als Handwerksbetrieb Planungskosten in Rechnung stellst, hängt von deiner Strategie und den branchenspezifischen Gegebenheiten ab. Wichtig ist, dass du deinen Kunden den Mehrwert deiner Arbeit klar vermittelst und die erbrachten Leistungen transparent darstellst. Planungskosten sollten weder als „Goodie“ verschenkt noch unreflektiert in andere Positionen eingerechnet werden. Mit einer frühzeitigen Kommunikation und klaren Vereinbarungen schaffst du eine solide Grundlage für eine faire Vergütung deiner Planungsarbeiten. So sicherst du nicht nur deinen wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch die Wertschätzung deiner Expertise.